Landwirtschaft heute und morgen

Der Ernährungsbedarf in der Welt wächst weiter

Hauptziel der Landwirtschaftspolitik der EU, aber auch in der DDR, war die Sicherstellung der Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln. Dies war bis in die 70er und 80er Jahre aktuell. Mit Beginn der Überproduktion nahm die gesellschaftliche Anerkennung ab. Änderungen der Verzehrgewohnheiten und die ständig steigende Produktivität bewirkten zunehmende Nahrungsmittelüberschüsse.

Moderne Technik sichert Arbeitsplätze von morgenUm der Überproduktion entgegenzuwirken wurde die konjunkturelle Stilllegung eingeführt. Für einige Produkte wurde ein Quotensystem geschaffen. Dies, wie auch mehrere Reformen der EU-Agrarpolitik führten letztlich zu einem bürokratischen System, das die Bauern in seine Abhängigkeit brachte. Sinkende Erzeugerpreise und steigende Betriebsmittelkosten drückten die Einkommen. Auch Preisausgleichszahlungen haben daran nur wenig geändert. Sicher ist eine weitere Liberalisierung der Märkte notwendig, wenn sie denn auch den Völkern der Entwicklungsländer zu höherem Wohlstand verhilft. Ein freierer Zugang zu den Märkten in den Industrieländern bewirkt das allein nicht, solange deren Produkte zu Hungerlöhnen und niedrigen Umweltstandards hergestellt werden.

Die Landwirtschaft in der EU wandte sich zunehmend auch der Produktion von Rohstoffen für technische Zwecke und der Energiegewinnung zu. Forschungen besagen, dass in den nächsten 20 bis 30 Jahren die Nahrungsmittelproduktion verdoppelt werden muss. Gründe hierfür sind in der Bekämpfung des heute noch herrschenden Hungers eines nicht kleinen Teiles der Weltbevölkerung zu suchen. Die Weltbevölkerung selbst wird in den kommenden Jahren noch anwachsen und deren Ansprüche an die Ernährung auch. Der Bedarf an pflanzlichen Fetten und tierischem Eiweiß wird stark zunehmen, gegenwärtig in den Schwellen- und bald in den jetzigen Entwicklungsländern. Dies wird eine große Herausforderung auch für uns, denn der Acker ist nicht vermehrbar. Zeichen dafür spüren wir schon heute deutlich, wie die Nachfrage nach Lebensmitteln und insbesondere nach veredelten Produkten gestiegen ist. Es ist zu hoffen, dass die Politik schnellstens begreift, dass hier eine Entwicklung begonnen hat, die unumkehrbar ist und die keine Verlierer haben darf.

In diesem Sinne fahren wir optimistisch in die Zukunft.